Muscle Ups lernen: Dein umfassender Guide für Ring- und Bar-Muscle Up

Der Muscle-Up – der Übergang von einem Pull-Up in einen Dip – ist eine der begehrtesten Übungen im Calisthenics. Es gibt zwei Varianten, die unterschiedliche Fähigkeiten fordern: den Bar Muscle-Up an der Stange und den Ring Muscle-Up an den Turnringen.

In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du beide Varianten meistern kannst, welche Voraussetzungen du brauchst und warum sich das Training lohnt.

Bist du bereit, diesen Skill zu erlernen und deine Fitness zu steigern? Lass uns starten!

muscle up an turnringen hilfestellung

Was ist ein Muscle-Up?

Der Muscle-Up ist weit mehr als eine einfache Fitnessübung – er ist eine wahre Königsdisziplin im Calisthenics und Functional Training. Die Bewegung kombiniert zwei Grundübungen, den Pull-Up (Klimmzug) und den Dip, in einer fließenden Übergangsbewegung. Ziel ist es, deinen Körper mit Kraft und Kontrolle von einer hängenden Position über eine Stange oder Turnringe in eine Stützposition zu bringen. Dabei werden nicht nur deine Muskeln gefordert, sondern auch deine Technik und Koordination.

Unterschiede zwischen Bar Muscle-Ups und Ring Muscle-Ups

Ob du den Muscle-Up an einer Stange (Bar Muscle-Up) oder an Turnringen (Ring Muscle-Up) ausführst, beeinflusst die Anforderungen und Schwerpunkte der Übung erheblich.

 

Stabilitätsanforderungen bei den Ringen
Der Ring Muscle-Up erfordert ein hohes Maß an Stabilität, da die Turnringe frei beweglich sind. Deine Schultern, dein Rumpf und sogar deine Handgelenke müssen zusätzliche Arbeit leisten, um die Instabilität der Ringe auszugleichen. Diese Variante eignet sich hervorragend, um deine Körperkontrolle und dein Gleichgewicht zu verbessern.

 

Unterschiedlicher Griff und Kraftanwendung an der Stange
Beim Bar Muscle-Up liegt der Fokus stärker auf Explosivität. Hier brauchst du ausreichend Kraft, um deinen Körper über die starre Stange zu katapultieren. Anders als bei den Ringen ist ein spezieller Griff wie der False Grip nicht zwingend erforderlich. Stattdessen sind Schwung und Timing entscheidend, um die Bewegung sauber auszuführen.

Warum lohnen sich beide Muscle-Up Varianten?

Sowohl der Bar Muscle-Up als auch der Ring Muscle-Up bieten einzigartige Vorteile:

  • Bar Muscle-Up: Baut Explosivität und Kraft auf, ideal für Sportler:innen, die an festen Geräten wie Klimmzugstangen trainieren.
  • Ring Muscle-Up: Verbessert Stabilität, Koordination und Griffkraft, perfekt für alle, die ihre Körperbeherrschung erweitern möchten.

Beide Varianten ergänzen sich ideal und sind eine Bereicherung für jede Trainingsroutine – egal, ob du Kraft, Technik oder Balance verbessern möchtest.

Vergleich zwischen Bar und Ring Muscle-Up

Erfahre in unserem Video mit Monique und Paul, wie sich die beiden Varianten im Detail unterscheiden. Schau dir an, welche Technik zu dir passt und welche Fähigkeiten du für jede Version mitbringen solltest!

Voraussetzungen für einen Muscle-Up

Der Muscle-Up mag auf den ersten Blick beeindruckend und komplex wirken, doch mit der richtigen Vorbereitung ist er für jeden erreichbar. Bevor du mit dem spezifischen Training beginnst, ist es wichtig, dass du über die nötige Grundkraft, Beweglichkeit und Griffstärke verfügst. Diese Fähigkeiten bilden die Basis für einen sauberen und verletzungsfreien Muscle-Up – egal ob an der Stange oder an den Ringen.

Grundlegende Kraftanforderungen bei Muscle Ups

Um die Muskelgruppen, die bei einem Muscle-Up zum Einsatz kommen, ausreichend vorzubereiten, solltest du folgende Übungen sicher beherrschen:

  • Pull-Ups (Klimmzüge): Diese Übung trainiert die Zugkraft deines oberen Rückens, deiner Schultern und deines Bizeps – essentielle Muskeln für die erste Phase des Muscle-Ups. Ziel: mindestens 5 saubere Wiederholungen mit vollständiger Streckung der Arme im Hang und Kinn über der Stange oder den Ringen.
  • Dips: Dips sind entscheidend für die zweite Phase des Muscle-Ups, in der du dich in den Stütz hochdrückst. Ziel: mindestens 5 saubere Dips, wobei die Ellbogen auf mindestens 90 Grad gebeugt und die Arme oben komplett gestreckt sind.

Solltest du diese beiden Anforderungen noch nicht erfüllen, empfehlen wir dir, zuerst die Basics zu trainieren. Hol dir dafür einen passenden Calisthenics-Trainingsplan als PDF oder nutze eine Calisthenics-App.

Beweglichkeit und Griffkraft für einen Muscle Up

Vorallem Ring-Muscle-Ups erfordern nicht nur Kraft, sondern auch Beweglichkeit und eine solide Griffkraft:

  • Beweglichkeit: Vor allem in den Schultern und Handgelenken ist Flexibilität entscheidend, um die Übergangsphase (Transition) sauber auszuführen. Warm-Up-Übungen wie Schulterkreisen oder Mobilitätsdrills für den False Grip helfen, Verletzungen zu vermeiden und die Technik zu verbessern.
  • Griffkraft: Eine starke Griffkraft ist unerlässlich, insbesondere für den Ring Muscle-Up, bei dem der False Grip verwendet wird. Übungen wie False Grip Beugehang an den Ringen stärken deine Hände und Unterarme gezielt.
Ring Muscle Up False Grip Meme

Muscle-Up lernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Der Muscle-Up ist keine Übung, die du über Nacht meisterst – aber mit einem klaren Plan und gezieltem Training wirst du ihn Schritt für Schritt erlernen. Egal, ob du dich für den Bar Muscle-Up an der Stange oder den Ring Muscle-Up an den Turnringen entscheidest, beide Varianten basieren auf denselben Grundlagen und erfordern spezifische Techniken.

Gemeinsame Grundlagen für beide Muscle Up Varianten

Explosivität trainieren
Um den Übergang von einem Pull-Up in einen Dip zu schaffen, brauchst du nicht nur Kraft, sondern auch Geschwindigkeit und Dynamik. Explosive Pull-Ups an der Stange oder Klimmzüge zur Brust an den Ringen, bei denen du deinen Körper so hoch wie möglich ziehst, sind eine ideale Vorbereitung. Achte darauf, dass du den Bewegungsablauf kontrolliert und sauber ausführst.

 

Technikübungen für den Übergang
Der Übergang (Transition) ist der schwierigste Teil des Muscle-Ups. Übe spezifische Übungen wie:

Übergang bei Bar Muscle Ups lernen mit folgenden Vorübungen: 

  • Gesprungene Bar Muscle Ups: Der Sprunganteil bei dieser Variante hilft, die Bewegung kraftvoll einzuleiten und erleichtert den Übergang von der Zug- zur Druckphase.
  • Negative Muscle-Ups: Beginne in der Stützposition und senke dich langsam in den Hang ab, um Kraft und Kontrolle aufzubauen.
  • Bandunterstützte Muscle-Ups: Nutze Widerstandsbänder, um die Belastung zu reduzieren und dich an die Bewegung zu gewöhnen.

Übergang bei Ring Muscle Ups lernen mit folgenden Vorübungen:

  • Rudern mit Transition: Das Rudern + Transition ermöglicht dir den False Grip und den Übergang bei wenig Intensität zu trainieren.
  • Unterstützte Muscle Ups: Mit der Unterstützung deiner Füße, lernst du den kompletten Bewegungsablauf des Ring Muscle-Ups, bei geringer Last. 
  • Negative Muscle Ups: Über die negative Phase kannst du die nötige Kraft und Technik für den kompletten Muscle Up aufbauen.

Im folgenden Video zeigen wir dir alles, was du über den Ring Muscle Up lernen musst.

Muscle-Up Trainingsplan: Dein Weg zur Perfektion

Um einen Muscle-Up zu meistern, ist ein gezielter Trainingsplan essenziell. Dieser sollte sowohl die Technikkomponenten als auch die notwendige Kraft abdecken. Nachfolgend findest du zwei beispielhafte Trainingspläne – einen für den Ring Muscle-Up und einen für den Bar Muscle-Up. Beide Pläne kombinieren spezifische Technikübungen mit intensiven Kraftsets, sodass du alle Elemente des Muscle-Ups progressiv trainierst.

Allgemeine Trainingsprinzipien für den Muscle Up

  1. Frequenz: 1-3 Trainingseinheiten pro Woche mit mindestens einem Ruhetag zwischen den Einheiten.
  2. Zeitpunkt: Beginne das Training mit den Technikübungen, wenn deine Energie und Konzentration noch hoch sind. Anschließend kannst du die Kraftübungen integrieren, um deine Muskeln auszupowern.
  3. Aufbau:
    • Warm-Up: Mobilisation für Schultern, Handgelenke und Rumpf.
    • Technik: Übungen für Transition & Griff.
    • Kraft: Fokus auf Klimmzüge, Dips und explosive Bewegungen.

Ring Muscle-Up Trainingsplan

PhaseÜbungSätzeWiederholungenPause
Warm UpArmkreise mit Band21030 Sek.
 Handgelenkskreise21030 Sek.
TechnikFalse Grip Rudern15-1060 Sek.
 Unterstützte Muscle Ups / Negative Muscle Ups2-32-5120 Sek.
KraftKlimmzüge zur Brust1-2All Out180 Sek.
 Tiefe Ring Dips1-2All Out180 Sek.
Trainingsplan für den Ring Muscle-Up

 

Bar Muscle-Up Trainingsplan

PhaseÜbungSätzeWiederholungenPause
Warm UpArmkreise mit Band21030 Sek.
 Handgelenkskreise21030 Sek.
TechnikSemi False Grip Rudern15-1060 Sek.
 Jumping Muscle Ups / Negative Muscle Ups / Straight Bar Dips + Transition2-32-5120 Sek.
KraftExplosive Klimmzüge1-22-3180 Sek.
 Straight Bar Dips1-2All Out180 Sek.
Trainingsplan für den Bar Muscle-Up

Häufige Fragen zu Muscle Ups

Fazit: Dein Weg zum Muscle-Up

Der Muscle-Up ist nicht nur eine Übung, sondern ein Meilenstein in deinem Training. Egal, ob du dich für den Bar Muscle-Up oder den Ring Muscle-Up entscheidest – beide Varianten ergänzen sich perfekt und stärken unterschiedliche Fähigkeiten. Während der Bar Muscle-Up deine Explosivität und Power fördert, liegt der Fokus beim Ring Muscle-Up auf Stabilität und Technik. Gemeinsam bilden sie die ideale Kombination für ganzheitliche Kraft und Körperkontrolle.

Regelmäßiges Muscle Up Training führt zum Erfolg

Kein Muscle-Up wird über Nacht gemeistert – der Schlüssel liegt in der Kontinuität. Mit einer klaren Struktur, der richtigen Technik und gezielten Übungen kannst du stetige Fortschritte erzielen. Lass dich nicht entmutigen, wenn es anfangs schwerfällt. Jeder kleine Fortschritt bringt dich näher an dein Ziel.

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